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standard1913 [2016/11/23 12:02] jscheidig [B) Der kleine oder Zwergspitz] |
standard1913 [2023/02/18 19:33] (aktuell) jscheidig [A) Der grosse Spitz] |
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- | ====== Rassestandard Stand 1913 ====== | + | ===== Rassestandard Stand 1913 ===== |
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===== Die Rassekennzeichen ===== | ===== Die Rassekennzeichen ===== | ||
Die verschiedenen Arten und Formen unserer Spitze unterscheiden sich fast nur durch abweichende Farbe und Grösse. Als die älteste und am frühesten zur bestimmten Rasse ausgebildete Form dürfte jedenfalls der noch jetzt im Bergischen (namentlich in der Gegend von Elberfeld, Düsseldorf, | Die verschiedenen Arten und Formen unserer Spitze unterscheiden sich fast nur durch abweichende Farbe und Grösse. Als die älteste und am frühesten zur bestimmten Rasse ausgebildete Form dürfte jedenfalls der noch jetzt im Bergischen (namentlich in der Gegend von Elberfeld, Düsseldorf, | ||
- | Die schon vor der Mitte des vorigen Jahrhunderts in Frankreich entstandene Benennung des Spitzes ,,chien loup" kann wohl nur infolge der in damaliger Zeit vorherrschenden wolfsgrauen Farbe des Spitzes gewählt worden sein. Dass der Spitz„ wenn auch zuerst in Deutschland und' zwar vorzugsweise an den Ostseeküsten zur bestimmten Rasse ausgebildet wurde, bezeichnen unter anderem schon die alten Benennungen dieser Hunde als „canis Pommeranus" | + | Die schon vor der Mitte des vorigen Jahrhunderts in Frankreich entstandene Benennung des Spitzes ,,chien loup" kann wohl nur infolge der in damaliger Zeit vorherrschenden wolfsgrauen Farbe des Spitzes gewählt worden sein. Dass der Spitz„ wenn auch zuerst in Deutschland und' zwar vorzugsweise an den Ostseeküsten zur bestimmten Rasse ausgebildet wurde, bezeichnen unter anderem schon die alten Benennungen dieser Hunde als „canis Pommeranus" |
Laut Beschluss der Generalversammlung zu Frankfurt a. M. 1906 werden alle Grössen des deutschen Spitzes anerkannt. Die massgebende Farbeneinteilung ist vorerst folgende: | Laut Beschluss der Generalversammlung zu Frankfurt a. M. 1906 werden alle Grössen des deutschen Spitzes anerkannt. Die massgebende Farbeneinteilung ist vorerst folgende: | ||
- | 1. Grosse Spitze: a) wolfsfarbige, | + | 1. Grosse Spitze: |
+ | a) wolfsfarbige, | ||
Auf der Spezialausstellung müssen die unter a) bis d) genannten Farben massgebend für die Klasseneinteilung sein, während auf anderen Ausstellungen obige Kasseneinteilung der Farbenschläge angestrebt werden soll. | Auf der Spezialausstellung müssen die unter a) bis d) genannten Farben massgebend für die Klasseneinteilung sein, während auf anderen Ausstellungen obige Kasseneinteilung der Farbenschläge angestrebt werden soll. | ||
- | 2. Zwergspitze bis zu 26 cm Schulterhöhe: | + | 2. Zwergspitze bis zu 26 cm Schulterhöhe: |
+ | a) schwarze, b) braune, c) weisse und d) andersfarbige Zwergspitze.\\ | ||
Sogenannte Seidenspitze erkennt der Verein nicht an, weil ein deutscher Spitz kein lang behaartes Gesicht und auch kein langes, weiches Seidenhaar haben darf. | Sogenannte Seidenspitze erkennt der Verein nicht an, weil ein deutscher Spitz kein lang behaartes Gesicht und auch kein langes, weiches Seidenhaar haben darf. | ||
- | Die sämtlichen Spitze Deutschlands sind daher: | + | Die sämtlichen Spitze Deutschlands sind daher:\\ \\ |
- | a) Grosse Spitze: 1. Wolfsspitze, 2. schwarze Spitze, 3. weisse Spitze, 4. andersfarbige Spitze.\\ | + | __a) Grosse Spitze:__ \\ |
- | b) Zwergspitze: | + | 1. Wolfsspitze\\ |
+ | 2. schwarze Spitze\\ | ||
+ | 3. weisse Spitze\\ | ||
+ | 4. andersfarbige Spitze.\\ | ||
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+ | __b) Zwergspitze: | ||
+ | 1. schwarze\\ | ||
+ | 2. braune\\ | ||
+ | 3. weisse\\ | ||
+ | 4. andersfarbige. | ||
Die unterscheidenden Merkmale der grossen Spitze beschränken sich vorzugsweise auf die Farbe, doch ist der Wolfsspitz meist grösser und kräftiger gebaut, auch reichlicher und derber behaart als die übrigen Spitze. Die nachstehenden Rassekennzeichen sind mit Unterscheidung der Farbe für alle vier Formen der grossen Spitze gültig. | Die unterscheidenden Merkmale der grossen Spitze beschränken sich vorzugsweise auf die Farbe, doch ist der Wolfsspitz meist grösser und kräftiger gebaut, auch reichlicher und derber behaart als die übrigen Spitze. Die nachstehenden Rassekennzeichen sind mit Unterscheidung der Farbe für alle vier Formen der grossen Spitze gültig. | ||
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=== 1. Allgemeine Erscheinung: | === 1. Allgemeine Erscheinung: | ||
- | Kurze, gedrungene Figur von kecker Haltung und fuchsähnlichem Kopf, spitzen, möglichst kleinen Ohren und stark gerollter, buschig behaarter Rute. Behaarung reichlich und locker, am Halse einen starken, mähnenartigen Kragen bildend. Kopf, Ohren und Pfoten kurz und dichtbehaart. Wegen seiner hervorragenden Eigenschaften, | + | Kurze, gedrungene Figur von kecker Haltung und fuchsähnlichem Kopf, spitzen, möglichst kleinen Ohren und stark gerollter, buschig behaarter Rute. Behaarung reichlich und locker, am Halse einen starken, mähnenartigen Kragen bildend. Kopf, Ohren und Pfoten kurz und dichtbehaart. Wegen seiner hervorragenden Eigenschaften, |
=== 2. Kopf. === | === 2. Kopf. === | ||
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So klein als möglich, rundlich zugespitzt mit gewölbten Zehen, sogenannte Katzenpfoten. | So klein als möglich, rundlich zugespitzt mit gewölbten Zehen, sogenannte Katzenpfoten. | ||
- | === 7. Behandlung. === | + | === 7. Behaarung. === |
Gesicht, Ohren, Pfoten, sowie Aussen- und Innenseite der Vorder- u. Hinterläufe kurz, dicht, am ganzen übrigen Körper reich und lang behaart. Das eigentümliche des Spitzhaares besteht darin, dass es namentlich am Halse und den Schultern ringsum locker und gerade vom Körper absteht, ohne gewellt, gekräuselt oder zottig zu erscheinen. Auch auf dem Rücken scheitelt sich das Haar nicht, sondern breitet sich locker anliegend nach allen Seiten aus. Die grösste Länge erreicht das Haar unter dem Halse und an der Rute. Die Hinterseite der Vorderläufe trägt eine stark ausgebildete, | Gesicht, Ohren, Pfoten, sowie Aussen- und Innenseite der Vorder- u. Hinterläufe kurz, dicht, am ganzen übrigen Körper reich und lang behaart. Das eigentümliche des Spitzhaares besteht darin, dass es namentlich am Halse und den Schultern ringsum locker und gerade vom Körper absteht, ohne gewellt, gekräuselt oder zottig zu erscheinen. Auch auf dem Rücken scheitelt sich das Haar nicht, sondern breitet sich locker anliegend nach allen Seiten aus. Die grösste Länge erreicht das Haar unter dem Halse und an der Rute. Die Hinterseite der Vorderläufe trägt eine stark ausgebildete, | ||
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=== 9. Grösse. === | === 9. Grösse. === | ||
- | Wolsspitze, Rüden und Hündinnen möglichst 45 cm, jede Grösse darüber zulässig; je grösser, je lieber, doch darf die Gesamterscheinung nicht unter der Grösse leiden. Ein echter Wolfsspitz soll auser der Farbe auch Grösse haben. Bei schwarzen, weissen und andersfarbigen Spitzen möglichst 40 cm. | + | Wolsspitze, Rüden und Hündinnen möglichst 45 cm, jede Grösse darüber zulässig; je grösser, je lieber, doch darf die Gesamterscheinung nicht unter der Grösse leiden. Ein echter Wolfsspitz soll ausser |
=== Fehler === | === Fehler === | ||
- | Als Fehler sind bei den Spitzen zu betrachten : Zu stumpfe. Schnauze, Stülpnase — sogenannter Schweinskopf — und zu flacher Oberkopf, zu grosse, hervortretende Augen, zu lange, oder nicht völlig steifgestellte, | + | Als Fehler sind bei den Spitzen zu betrachten : Zu stumpfe. Schnauze, Stülpnase — sogenannter Schweinskopf — und zu flacher Oberkopf, zu grosse, hervortretende Augen, zu lange, oder nicht völlig steifgestellte, |
==== B) Der kleine oder Zwergspitz ==== | ==== B) Der kleine oder Zwergspitz ==== | ||
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**Farbe.** Jede Farbe ist zulässig. \\ | **Farbe.** Jede Farbe ist zulässig. \\ | ||
**Grösse.** höchstens 26 cm, je kleiner, je besser, jedoch keine Krüppel.\\ | **Grösse.** höchstens 26 cm, je kleiner, je besser, jedoch keine Krüppel.\\ | ||
- | **Gewicht.** nicht schwerer als 7 1/2 Pfund.\\ \\ | + | **Gewicht.** nicht schwerer als 7 1/2 Pfund. |
Als **Fehler** gelten: Zu grosse, volle, runde Augen, zu lange und stark behaarte Ohren; ferner zu stumpfe Schnauzenpartie und gescheiteltes, | Als **Fehler** gelten: Zu grosse, volle, runde Augen, zu lange und stark behaarte Ohren; ferner zu stumpfe Schnauzenpartie und gescheiteltes, | ||
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- | __Quellennachweis__: | + | __Quellennachweis__: |
- | Zuchtbuch für deutsche Spitze - Band I - Fritz Quidde, Detmold -1913 | + | Zuchtbuch für deutsche Spitze - Band I - Fritz Quidde, Detmold -1913\\ |
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